Feierlichkeiten
Tradition
Camargue
Dieses Jahr haben meine bessere Hälfte und ich beschlossen, über das lange Wochenende vom 8. Mai nach Palavas zu fahren, um eine echte Feria mit den Einheimischen zu erleben. Ein paar Tage ganz im Zeichen der Kultur der Camargue entführen uns in eine andere, malerische und fröhliche Welt. Wir machen ein Fiesta-Wochenende am Mittelmeer, um Sonne, Frühlingswärme und herrlichen Urlaubsflair zu genießen.
Letztes Jahr war ich zwei Wochen im Sommerurlaub in Palavas und da habe ich von den Einheimischen viel über die Feria gehört! Wenn ich wirklich die Kultur der Menschen hier kennenlernen wolle, dann sei die Feria ein Muss. Die Stadt organisiert jährlich zwei Veranstaltungen, eine im Frühjahr und eine im Herbst. Also kamen wir im Mai, und wir wurden nicht enttäuscht.
Während der Ferias verwandelt sich die Stadt in eine „Plaza de Toros“. Von der El-Cordobès-Arena bis zum Strand ehrt die Stadt den Camargue-Stier, mit traditionellen Stierspielen, Bodegas (Straßenbars), sevillanischen Tänze und Peñas (kleine Blaskapellen), lokalen Spezialitäten usw.
Erster Termin am Wochenende: ein Abrivado durch die Straßen! Eine neue und beeindruckende Erfahrung, mich inmitten eines Stiertreibens wiederzufinden. Jemand erklärt uns, dass traditionell beim „abrivado“ die Stiere von den berittenen “Gardians” (die Cowboys der Camargue) von der Weide zur Arena sei getrieben wurden. Für einige Waghalsigen ist es heute ein Spiel, die Stiere abzufangen und aus der Reihe zu treiben. Man sagt uns auch, wir sollen unbedingt im September wiederkommen, wenn die große Abrivado auf dem Strand stattfindet.
geht es in die Arena zu einer “Course Camarguaise”! Diese Veranstaltung stellt den Kampfgeist der hier heimischen Camargue-Stierrasse zur Schau. Alle 15 Minuten folgen die Stiere aufeinander, um den weiß gekleideten “Raseteurs” entgegen zu treten, die mit ihren „Rasets“ genannten Haken versuchen, eine kleine rote Schleife (die “Kokarde”) von einer zwischen den Hörnern gespannten Schnur zu reißen. Sie starten nacheinander und nehmen im Kreisbogen Anlauf in Richtungs Stier. Aber der Stier hat auch seinen Ehrgeiz und lässt sich die Kokarde nicht so leicht abnehmen. Er zögert auch nicht, ihnen nachzujagen. Für jede Schnur oder jede Quaste (“gland“) gibt es Preisgeld, aber der Hauptpreis ist die Kokarde! Ein unglaubliches Erlebnis! Ich habe eine echte Show gesehen, bei dem man das Tier nicht tötet, sondern im Gegenteil zum Ehren bringt.
Am Abend nach einem leckeren Paella mit Geschmack Spaniens und ein paar köstlicher gebratenen Fischspezialitäten von den großen Tischen, die in den Straßen rund um die Arena installiert sind, erreichen wir wieder die lebhafte Volksmenge für ein ”toro-piscine” (Stier-Schwimmbad).
Ein Startschuss für die Mutigen, die in die Arena losgehen, um die Kälber und Stiere in einem kleinen Schwimmbad zu trainieren. Die Spiele werden dann wie ein Fußballspiel passiert, das zwischen zwei Mannschaften gespielt wird, die neben Toren auch die Biesthörner meiden müssen, die sich sehr für den Ball interessiert sind. Wir haben immer noch gelacht, als wir aus der Arena kamen …
Wir erreichen sofort die Bodegas, die von den fröhlichen Palavasiens schon gut belebt sind. Jede dieser kurzlebigen Bars in den Straßen hat eine Atmosphäre, eine einzigartige Seele, die zum Klang von Lautsprechern vibriert, die festliche Musik in den Farben des Südens balancieren.
Wir haben noch kein Programm für morgen, eines ist aber sicher, Palavas-les-Flots weiß, wie man feiern muss.